HOLI (Frühlingsfest)

Das Erwachen der Natur - zu Frühlingsbeginn - wird gefeiert, in dem sich die Menschen mit bunten Farben bewerfen, tanzen und singen. Holi markiert das Ende des Winters und den Neubeginn des Jahreszyklus. Die Feierlichkeiten dauern zwei Tage und beginnen immer am Vollmond (Phalgun Purnima) mit einem Feuerritual.

Das Bewerfen mit Farben, das Holi so besonders macht, geht auf eine medizinische Tradition zurück, nämlich den Gebrauch von Farbpulvern aus ayurvedischen Heilkräutern. Sich mit ihnen zu bewerfen sorgte nicht nur für Farbenfreude an Holi, sondern schützte auch vor Fieber und Erkältungen beim Übergang vom Winter zum Frühling, den man an Holi auch feiert.

Die vier bekanntesten und farbenfrohsten natürlichen Holi-Farbpulver sind:

• grün – Niem (Azadirachta indica)
• gelb – Haldi oder Gelbwurz (Curcuma domestica)
• rot – Kumkum (Gelbwurz oder Saffran mit etwas Zitronensaft gemischt)
• orange – Bilva oder Bael, der Madjobaum (Aegle marmelos)

Ein spezielles Getränk, Thandai genannt, wird auch an Holi zubereitet. Es besteht aus Milch, Mandeln, Gewürzen und Zucker und enthält oft auch Bhang, die Blätter und Blüten der weiblichen Cannabis-Pflanze.

 

DEEPAVALI (Fest der Lichter)

Ein Fest, das in ganz Indien verbreitet ist und viele regionale Auslegungen hat und im Hindu Monat Karthika (Okt./Nov.) gefeiert wird.  Deepavali hat hauptsächlich einen bedeutenden geschichtlichen Bezug. Die Bewohner von Ayodhya, Hauptstadt des Königkreiches Koshala, feierten vor 5000 Jahren die Rückkehr ihres Königs Rama aus dem Exil und seinen Sieg über den Dämonenherrscher Ravanna. Beim Einzug des Heimkehrers wurde ein Meer von Kerzen angezündet und überschwenglich gesungen und getanzt.  Der Ablauf des mehrtägien Festes ist so: in der ersten Nacht bastelt man aus Senföl und Dochten kleine Öllampen, die dann das ganze Haus erleuchten. Während der zweiten Nacht werden rituelle Gebete durchgeführt und Feuerwerke zum Schutz gegen das Böse entzündet.